Fragen und Antworten
Frage: Was macht diese Medien so suchtfördernd?
Antwort: Ihre breite leichte und ständige Verfügbarkeit, ihre hohe Interaktivität, ihre Möglichkeits- und Reizfülle und die ermöglichte Anonymität machen sie attraktiv. Letztendlich sind Medien jedoch harmlos - problematisch ist der suchthafte Umgang mit ihnen!
Frage: Sollte man bestimmte Medien kontrollieren oder verbieten?
Antwort: Statt darauf zu hoffen, dass andere Menschen für einen entscheiden, scheint es sinnvoller zu sein, selbst-bewusster die eigene Verantwortung zu sehen und diese mutig zu übernehmen. Kontrollen schaffen meist Misstrauen und Heimlichkeiten bzw. machen Dinge erst gerade attraktiv und bei gesetzlichen Verboten zahlt man den Preis, Menschen zu Kriminellen zu machen - was niemandem hilft und nichts verbessert.
Letztendlich entscheidet jeder Einzelne durch sein Nutzungsverhalten mit, welche Dinge auf dem Markt angeboten werden - schneller und effektiver als jedes juristische Gesetz!
Frage: Mit welchen Folgen ist bei anhaltender Mediensucht zu rechen?
Antwort: Es treten zunehmende und sich zuspitzende Probleme im Bereich von Lebensqualität, Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Partnerschaft/Familie, Ausbildung/Beruf auf. Je länger man sich der Mediensucht hingibt, desto schwerwiegender werden die Belastungen und desto schwerer und unwahrscheinlicher wird die Möglichkeit einer positiven Veränderung ohne professionelle Unterstützung.
Frage: Ist Mediensucht eine Krankheit oder eine Übertreibung?
Antwort: Diese Frage bekommt meistens dann Relevanz, wenn es um die Frage der Übernahme von Verantwortung ("Entmündigung aufgrund von krankhafter Unzurechnungsfähigkeit") geht bzw. wenn eine Möglichkeit gesucht wird, die Behandlung von einer Krankenkasse bezahlen zu lassen. Momentan wird das Phänomen Mediensucht vom Gesundheitssystem nicht als Krankheit angesehen und somit deren Behandlung auch nicht von den Krankenkassen finanziert.
Obwohl das Phänomen Mediensucht oft als "Kunstprodukt der Presse" abgetan wird, ist es eine Tatsache, dass immer mehr Menschen dies als ernstzunehmendes Problem erleben und Unterstützung suchen. Von Außen gesehen ist es erstmals eine Verhaltens- und Erlebensweise, die oft viel Leid mit sich bringt - aber potentiell verändert werden kann.
Frage: Kann man seinen Umgang mit Medien nach einer Phase der übertriebenen Nutzung wieder in den Griff bekommen?
Antwort: Davon ist auszugehen - das liegt ganz an der Person selbst, wie eigenmotiviert, achtsam und ehrlich zu sich selbst sie mit Medien umgeht. Wesentlich hängt es davon ab, ob die Person es schafft, alternative Wege zu finden, wieder zufriedener, geselliger, gesünder und lustvoller zu leben.
Frage: Ist Mediensucht auch ein bedeutsames persönliches Thema für mich selbst?
Antwort: Machen Sie doch einfach mal einen kleinen Test.
Frage: An wen kann ich mich wenden, wenn ich für mich selbst / meinen Partner / mein Kind / meinen Kollegen / meinen Mitarbeiter Beratung / Coaching oder Therapie finden möchte?
Antwort: Suchtberatungsstellen fühlen sich oft nicht zuständig und TherapeutInnen und Ärzte haben meist wenig Erfahrung mit dem Thema. Dennoch könne Sie sich Gruppen oder Behandler suchen, bei denen Sie sich respektiert und liebevoll und kompetent behandelt fühlen. Ich habe keine Adressliste, die ich Ihnen anbieten kann.